Milliardenhilfe verpufft
50 Milliarden Tropfen auf einen heißen Stein im letzten Jahr und jetzt lässt es die EU nochmal 12 Milliarden Euro regnen. Die Prüfer von EZB, IWF und EU-Kommission zögerten lange, bevor sie den Hellenen einen Persilschein ausstellten, der ihnen einen „bedeutenden Fortschritt“ bestätigt. Wie fromm der Selbstbetrug der Prüfer ist, wird sich schon bald erweisen. Die Zeichen deuten auf weiteren Finanzbedarf. Griechenland wird zum Dauerkostgänger der Europäer.
Die Staatsschulden übersteigen das Bruttoinlandsprodukt um mehr als die Hälfte. Das Minus in der Kasse wächst weiter zweistellig – die Pleite ist nicht mehr zu ignorieren. Selbst wenn Athens Schulden mit einem Schlag gestrichen würden, könnte das Land keinen Haushalt ohne neue Schulden aufstellen. Korruption, Misswirtschaft und Ineffizienz in der griechischen Administration haben über Jahrzehnte eine gesellschaftliche Grundhaltung wachsen lassen, die sich aktuell in den Massenprotesten auf dem Peloponnes ausdrückt.
Es ist eine seltsame Mischung aus Wurstigkeit und Ignoranz, Anspruchsdenken und Arroganz, die dazu führt, dass die Griechen die Schuld an ihrer Misere jetzt den Helfern geben. Dass die Europäer von ihnen eisernes Sparen und Haushaltskonsolidierung verlangen, empfinden sie schlicht als Zumutung. Den Steuerzahlern in den Helferländern ist angesichts der mit Hakenkreuzen verunzierten Fahnen, die Lust auf weitere Milliardenzahlungen vergangen. Das ist verständlich. Sie fühlen sich langsam aber sicher als „DDR“ – Der Dämliche Rest, der alles zahlen soll und dafür nicht einmal ein Dankeschön bekommt.